10 Südtiroler Naturerlebnisse, die du auf keinen Fall verpassen solltest
Wandern, Outdoor-Erlebnisse | 13. Februar 2022 | Alexander Plattner
Die Natur Südtirols ist genauso abwechslungsreich wie dessen Küche, Klima und Kultur. Während eines Aufenthaltes in Südtirol gilt es, diese unglaubliche Vielfalt und Einzigartigkeit auszukosten.
Versuche, mit italienisch-, ladinisch- und deutschsprachigen Südtirolerinnen und Südtirolern ins Gespräch zu kommen, begib dich auf eine kulinarische Reise von Knödeln bis hin zu Spaghetti alla Carbonara, erwärm dich am milden Klima rund um Meran und atme die kühle Luft des Hochgebirges ein.
Das größte Highlight Südtirols ist die Natur. Jede freie Minute verbringe ich im Freien, wo es immer Neues zu entdecken gibt.
1. Gipfelbesteigung
Ob Zweitausender oder Dreitausender, ob anstrengend oder mühelos, ob technisch einfach oder anspruchsvoll – die Besteigung eines Gipfels ist immer ein berauschendes Erlebnis.
Wo? In Südtirol hast du die Qual der Wahl. Am besten suchst du dir einen Berg in der Nähe deiner Unterkunft aus und startest früh am Morgen. Vielleicht stehst du so sogar allein am Gipfelkreuz, wie ich auf der Hohen Wand (3.289 m) im Pfitscher Tal (siehe Foto).
2. Wasserfalldusche
Ich liebe das Element Wasser und was gibt es Schöneres, als sich von einem Wasserfall begießen zu lassen!?
Wo? Die großen und berühmten Wasserfälle wie der Partschinser Wasserfall oder die Reinbachfälle eignen sich definitiv nicht – da wirst du weggespült. Es sind die kleinen, oft auch versteckten und unscheinbare Kaskaden, die sich bestens dafür eignen, beispielsweise der Brandis Wasserfall in Lana.
3. Dolomiten-Glühen beobachten
Das Dolomiten-Glühen, in ladinischer Sprache treffend „Enrosadira“ genannt, ist wahrlich ein magischer Moment. Plötzlich und scheinbar wie von Zauberhand verwandeln sich die bleichen Dolomitenfelsen bei Sonnenuntergang in glühend rot-orange Berge.
Wo? Das Naturspektakel kannst du in den gesamten Dolomiten erleben; berühmt dafür ist der Rosengarten, der etwa vom Dorf Tiers aus besonders gut bewundert werden kann.
4. Waale begleiten
Waale, diese in alter Zeit angelegten Wasserkanäle, zeugen heute noch von hoher Ingenieurskunst. Mittlerweile sind viele der Waale durch Rohrleitungen ersetzt worden. Andere hingegen fließen nach wie vor gemütlich dahin. Die Begehung eines Waalweges hat eine beruhigende und entschleunigende Wirkung auf mich. Außerdem ermöglichen sie eines meiner Lieblingserlebnisse: Barfußwaten IM Waal. Es genügen schon einige wenige Meter – Spaß, Spaß², Spaß³!
Wo? Das dichteste Waalnetz befindet sich im Vinschgau. Der Grund dafür ist einfach: Das Tal gilt als das trockenste im gesamten Alpenraum.
5. Von Eislöchern abkühlen lassen
An heißen Sommertagen, oder noch besser, an schwülwarmen Sommerabenden gibt es nichts Wohltuenderes, als sich in unmittelbarer Nähe der Eislöcher abzukühlen. Dieses erstaunliche Naturphänomen besteht im Wesentlichen darin, dass aus Felsspalten ganzjährig kalte Luft herausströmt. Im Unterschied zu herkömmlichen Klimaanlagen garantiert klimaneutral!
Wo? In Südtirol gibt es viele Orte, an denen Eislöcher vorkommen. Die berühmtesten sind sicher jene von Eppan, aber beispielsweise sind auch jene in Mühlen in Taufers einen Besuch wert.
6. Ice Ice Baby – Gletscherberührung
Du denkst, die mächtigen Eispanzer sind erfahrenen Alpinisten vorbehalten? Das denke ich auch, aber nur was deren Begehung betrifft. Die Erkundung dieser Eisriesen – und mit Erkundung meine ich die Berührung, das Fühlen und das Hören – solltest du hingegen auf keinen Fall verpassen.
Wo? Es gibt mehrere Gletscherlehrpfade in Südtirol, etwa im Martelltal oder im Langtauferer Tal.
7. Sprung in einen Natur- bzw. Bergsee
Ein Sprung in einen der vielen Naturseen Südtirols ist definitiv ein Highlight – dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen klassischen Badesee oder einen kalten Bergsee handelt.
Wo? Die berühmtesten Badeseen liegen im Süden Südtirols, etwa die Montiggler Seen oder der Kalterer See. Bergseen gibt es zuhauf – spontan fällt mir der Obisellsee im Passeiertal ein.
8. Erdpyramiden – Erdgeschichte live erleben
Erdpyramiden sehen aus, als stünden sie schon immer dort. Die meisten Naturwunder dieser Erde haben Tausende oder sogar Millionen Jahre auf dem Buckel. Dies gilt nicht für Erdpyramiden – Menschen, die in der Nähe dieser Naturwunder aufgewachsen sind, haben die Veränderungen oftmals hautnah miterlebt. Unter Umständen war es vor 30 Jahren möglich, bestimmte Gebiete zu begehen, wo sich heute ein steiler Abbruch auftut.
Wo? In Südtirol gibt es viele Erdpyramiden. Da sich alle in Form und Farbe unterscheiden, ist es empfehlenswert, mehrere zu besuchen. Die berühmtesten Exemplare stehen auf dem Ritten, andere in Terenten oder Percha.
9. Wassergeburt beiwohnen
Wasserquellen faszinieren mich ganz besonders. Dabei spielt es keine Rolle, ob Fließ-, Sturz-, Sumpf-, Sicker- oder Tümpelquelle – ich kann diesem Naturschauspiel stundenlang zusehen. Das glasklare Wasser sieht nicht nur wunderschön aus, sondern bietet auch und vor allem erstklassigen Trinkgenuss.
Wo? Quellen gibt es in Südtirol sehr viele, wobei ein Großteil jedoch nur schwer oder gar nicht zugänglich ist. Andere hingegen sind nicht mehr naturbelassen. Schöne Exemplare gibt es etwa in der Nähe von St. Vigil in Enneberg oder in Trafoi.
10. Fußbad in eiskalten Bergbächen
Es gibt nichts wundervolleres und wohltuenderes als nach einer anstrengenden Bergtour die Füße in einen glasklaren und eiskalten Bergbach zu stecken. Dies freut nicht nur die Füße selbst, sondern belebt auch den Geist. Interessant dabei ist, dass wir alle einen unterschiedlichen Empfindlichkeitsgrad aufweisen. Manche Personen schaffen es nur wenige Sekunden, andere mehrere Minuten. Wie lange hältst du es aus?
Wo? Fast auf jeder Bergtour treffen wir auf den einen oder anderen Bergbach. Mir persönlich gefallen die Dolomitenbäche am besten, da die weiß-gelben Steine das Wasser glasklar erscheinen lassen.
Hast du selbst schon ein paar dieser Erlebnisse ausprobiert? Was ist dein Favorit? Hast du noch ein weiteres Naturerlebnis für mich? Her damit an [email protected]!
